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AWS Glacier Foto Backup – Meine Erfahung

Ich war auf der Suche nach einem sicheren Speicherort für meine Fotobibliothek.

In unregelmäßigen Abständen sichere ich bereits per robocopy (alternative rsync) die aktuelle Fotobibliothek (und andere wichtige Daten) auf eine externe USB3.0 Festplatte die auf meinem Computer liegt. Im Notfall ist diese also schnell greifbar und kann mitgenommen werden. Sollte jedoch z.B. der Computer, auf dem diese dauerhaft liegt in Flammen aufgehen, war es das auch gleich mit dem Backup. Sie dient in erster Linie dazu einen Festplattenausfall im Rechner oder z.B. fatale Änderungen an der Fotobibliothek aufzufangen.

Um jedoch bei einem größeren Notfall wie zum Beispiel einem Wohnungsbrand auf überhaupt noch einen, wenn auch etwas veralteten, Stand der Fotobibliothek zugreifen zu können, muss Backup in einen anderen Brandabschnitt verlagert werden. Wenn ich eine Gartenhütte hätte könnte ich dort eine Festplatte lagern und hoffen dass sie nicht von einem Eichhörnchen geklaut wird, wo bei die Witterungsbedingungen eh nicht sonderlich Perfekt wären. Oder sie bei den Eltern/Freunden abgeben.

Ich habe mich aber dazu entschieden den Amazon Web Service Glacier zu testen. Amazon selbst beschreibt den Dienst so „Glacier wurde mit der Prämisse konzipiert, dass Abrufvorgänge selten und ungewöhnlich sind und die Daten längere Zeit gespeichert werden“. Denn für den Zugriff auf die Daten, dessen Bereitstellung bis zu 4 Stunden dauern kann, entstehen vergleichsweise höhere Kosten. Dafür ist der monatliche Preis für den Speicherplatz sehr gering.

Nach dem Florida Roadtrip habe ich am 27. Mai 2015, meine 60GB Fotobibliothek in ein TAR Archiv ohne Komprimierung gepackt und hochgeladen. Zusätzlich habe ich das Archiv in ca. 32x2GB Teile gesplitted um nicht ein großes 60GB File übertragen muss, die evtl. abbricht. Eine Komprimierung ist bei MP4s und bei JPGs sinnlos und dank JPEG Mini besonders.

Es ist möglich den s.g. Vault (Tresor) an verschiedenen AWS Standorten zu erstellen. Ich habe den Standort in Frankfurt gewählt dessen Kosten betragen $0,012/GB statt $0,010/GB pro 30 Tage in USA. Ergibt in meinem Fall bei 60GB * $0,012 = $0,72 Speicherkosten für 30 Tage. Die Berechnung erfolgt täglich nach verbrauchtem Speicherplatz. Nach dem Upload also $0,72 / 30 Tage = $0,024/Tag.

AWS Glaciert laufende Kosten

Der Upload kostet $0,060 pro 1000 Anforderungen. Ergibt in meinem Fall 32 Anforderungen, welche einmalig für den Upload mit $0,060 berechnet wurden. Pro GB fallen beim Upload keine Kosten an.

Die Berechnung eines hoffentlich nie benötigten Downloads ist ziemlich komplex. Dazu gibt es in den FAQ eine Beispielrechnung oder man vertraut diesem Glacier Cost Calculator, den ich bei Github gefunden und mit der aktuellen Preistabelle ausgestattet habe.

Möchte ich meine 60GB komplett herunterladen entstehen je nach Zeit innerhalb dessen ich diese Dateien herunterladen will Anforderungskosten, zusätzlich zu den Übertragungskosten von $5,31:

  • 4 Stunden: $129,38
  • 8 Stunden: $64,69
  • 24 Stunden: $21,56
  • 72 Stunden: $7,16
  • 144 Stunden: $3,56
  • 240 Stunden: $2,12
  • 12650 Stunden: Kostenlos

Monatlich können 5% des belegten Speicherplatzes kostenlos herunterladen werden. Daher wird der Anforderungsauftrag immer günstiger, wenn er über eine längere Zeit verteilt wird. Im letzten Beispiel wären 1,5 Jahre allerdings etwas lange.

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